> Maniküre - So wird's richtig gemacht

Es ist ja heute so einfach, unschöne Nägel mit Lack zu überdecken! Dabei braucht aber ein wirklich gepflegter Nagel keinen Lack, um schön zu sein. Jeden Abend sollten Sie Ihren Nägeln eine kurze Pflege gönnen: Nagelhaut zurückschieben, etwas Öl einmassieren und eventuell den einen oder anderen Nagel nach lackieren. Das dauert nicht länger als zwei Minuten, und Sie können diese kleine Pflege sogar während eines Fernsehspiels oder zwischen Nachrichten und Wettervorhersage durchführen.

Machen Sie das konsequent jeden Tag, dann werden Sie nie häßliche, festgewachsene Nagelhäutchen und Nagelhautwucherungen haben. Diese zwei Minuten täglich lohnen sich wirklich. Mindestens einmal in der Woche aber ist eine ausführliche Nagelpflege fällig.

Dazu brauchen Sie

  • 1 Keramiknagelfeile (in der Anschaffung nicht gerade günstig, aber auf die Dauer lohnender) oder
  • 1 Saphir- oder Diamantfeile
  • 1 Hufstäbchen mit extra weichem Silikongummi Huf
  • 1 Flasche Nagelhaut-Entferner oder
  • 1 Schälchen mit Seifenwasser
  • 1 Flasche Nagelöl oder Nagelcreme
  • 1 Gewebeglanzpolierer Set mit 3 Feilen
  • 1 Nagelbürstchen
  • etwas Watte
  • 1 Frotteetuch

Zum Lackieren

  • Nagellackentferner
  • Unterlack
  • Farblack
  • Überlack

Bei brüchigen Nägeln

  • Nagelhärter

Scheren brauchen Sie nicht unbedingt; weder Nagelschere noch Hautschere. Viele Frauen schneiden ihre Nagelhaut auch heute noch mit speziell feinen Hautscheren. Das muss nicht unbedingt sein und wir würden Ihnen sogar davon dringend abraten. Besser wäre es sich auf eine schonende Nagelhautentfernung durch Erweichen, Zurückschieben und Schneiden mit einer vernünftigen Hautzange umzustellen.

Die Nagelpflege mit professionellen Hautzangen erfordert kein großes Geschick und ist einfacher zu bewerkstelligen als mit einer Schere. Versuchen Sie doch einmal als Rechtshänder mit der linken Hand eine Schere zu bedienen um sich an der rechten Hand die Nagelhaut zu entfernen.


Durch die richtige Handhabung kann man sich nicht mehr verletzen, der Nagel kann gesünder herauswachsen; Entzündungen, Infektionen, Verletzungen usw. treten nicht mehr wie bei unpraktischer und ungeschickter Handhabung einer Schere auf.

Und so wird's gemacht

  1. Entfernen Sie den alten Lack mit einem guten Lackentferner (kein Aceton!).

  2. Feilen Sie die Nägel in Form mit einer guten Keramikfeile aus hochverpresstem und hart gebrannten Material. Hierbei liegen die Vorteile deutlich auf der Hand. Natürlich können Sie auch eine Diamant oder Saphirfeile verwenden. Aber hier bitte nicht irgendwie feilen und kreuz und quer, sondern immer nur in einer Richtung, das heißt jeweils von der Seite zur Mitte. Nicht zu tief feilen! Das kann Nagelfalzentzündung geben!

    Die Länge der Fingernägel soll so sein, daß die Nervenendungen der Fingerkuppen geschützt sind, die Nägel auf der anderen Seite aber bei der Arbeit nicht hinderlich sind. Also nicht zu kurz und auch nicht zu lang. Als Faustregel mag gelten: Der Nagel soll mit der Fingerkuppe abschließen oder nur wenig darüber hinausgehen. Geben Sie den Nägeln möglichst eine ovale Form. Wenn Sie einen sehr breiten Nagel haben, dann können Sie das kaschieren, indem Sie ihn länger wachsen lassen und dann zu einem möglichst länglichen Oval feilen.

  3. Haben Sie dagegen sehr lange, schmale Nägel, dann werden Sie das Oval etwas kürzer halten.

  4. Erweichen Sie die Nagelhaut im Seifenbad (zwei bis drei Minuten) oder durch Nagelhauterweicher (Stäbchen mit Watte umwickeln und rund um das Nagelbett auftragen). Er wird irrtümlich als Nagelhautentferner bezeichnet. Dabei entfernt er die Haut nicht, sondern er weicht sie nur auf.

  5. Schieben Sie die Nagelhäutchen mit dem Hufstäbchen mit extra weichem Silikongummi Huf zurück. Bitte sehr behutsam und zart, damit Sie die Nagelwurzel nicht verletzen. Metallinstrumente zum Zurückschieben sollten sie hier nicht nehmen, auch wenn sie völlig unverständlicherweise immer noch in den Maniküre-Etuis und Taschen enthalten sind.

    Spezielle rostfreie Maniküreinstrumente aus Edelstahl gehören nur in die Hände von Profis. Die anderen tauschen Sie am besten gleich durch Hufstäbchen mit extra weichem Silikongummi Huf aus, dann kommen Sie erst gar nicht in die Versuchung, diese an sich schön aussehenden Metallinstrumente zu benutzen. (Bei festgewachsenen Nagelhäuten nehmen Sie zuerst ein Seifenwasserbad und geben anschließend rund um das Nagelbett Nagelhauterweicher.)

  6. Nun ist das vorsichtige Schneiden des aufgeschobenen Nagelhäutchens angesagt. Hilfreich ist Ihnen hierbei eine Hautzange mit einer scharfen Schneide und einem leichten Gang - wie es der Fachmann sagt- . Das heißt genauer: Die Hautzange lässt sich weich und angenehm bedienen. Sie federt weich und elastisch zurück und schmiegt sich passgenau in die Hand. Empfehlenswert ist hierzu eine Hautzange mit Spiralfeder. Probieren Sie es, Sie werden begeistert sein.

    Je nach Ihrem Wunsch und Ausbildung zur Maniküristin lehrt Ihnen die Fachschule die Nagelhaut zu schneiden oder aber zu zupfen. Dieser Methode ist durch eine Hautzange mit ¼ Schneide Rechnung getragen. Oder aber Sie verwenden die Hautzange auch zum Kürzen Ihre weichen Nägel. Dann sollten Sie eine Hautzange mit 1/1 Schneide bevorzugen. Am üblichsten nimmt man jedoch eine Zange mit ½ Schneide. Schneiden Sie nicht zu nahe am Nagelbett um Verletzungen zu vermeiden. Diese könnten sonst zu bösen Entzündungen führen.

  7. Verwenden Sie das kleine Nagelbürstchen um eventuelle trockene Hautreste, die Sie nach dem Schneiden der Nagelhaut freigelegt haben abzubürsten und somit zu entfernen.

  8. Massieren Sie mit kreisenden Bewegungen in das Nagelbett Spezialnagelöl ein.

  9. Entfetten Sie die Nägel mit Nagellackentferner.

  10. Nun ist es Zeit den Gewebeglanzpolierer einzusetzen. Sie verwenden die #1 um die auf der Oberfläche des Nagels unschönen Rillen und Kratzer zu entfernen, #2 um einen seidigen Glanz und glatte Oberfläche zu erhalten und die #3 um einen spiegelglatten Nagel zu produzieren auf dem der nachher aufgebrachte Nagellack weich verläuft.

    Meistens verbleibt man an diesem Punkt, da der Trend in der letzten mehr und mehr zu einem natürlichen Nagel anzutreffen ist. Die Herren der Schöpfung bedienen sich ausschließlich der Nummer #1 und #2. Der somit erzeugte seidige Glanz der Oberfläche der Nägel unterstreicht bei Ihm ein akkurat gepflegtes Äußere.

    Hier verweilt die Nagelpflege bei den Herren und findet bei den Damen oder aber auch bei Herren aus dem asiatischen und vielfach auch schon zu sehen im amerikanischen Raum, ihre Erweiterung mit der Nummer #3.

  11. Bei brüchigen Nägeln wird jetzt Nagelhärter aufgetragen.

  12. Lackieren. Einmal Unterlack, zweimal Farblack, einmal Überlack. Beginnen Sie beim Lackieren immer mit dem Zeigefinger, dann kommen der Ringfinger, Mittelfinger und kleiner Finger, ganz zuletzt der Daumen. Lackieren Sie nämlich ihn zuerst, so läuft der Lack an den Außenkanten des Daumennagels zusammen und bildet so eine häßliche Lackverdichtung. Fahren Sie mit dem Lackpinselchen auch immer etwas unter den Nagel, dann hält der Lack länger.
  13. Bitte nicht vergessen

    Jede Schicht muß angetrocknet sein, bevor eine neue aufgetragen wird. Früher war es einmal Mode, den Mond weiß zu lassen. Heute macht man das nicht mehr. Doch wer weiß, wann dies wieder mal letzter Schrei wird! Heute jedenfalls wird der ganze Nagel lackiert. Bei sehr breiten Nägeln allerdings darf ein Rand rechts und links frei bleiben, das läßt sie schmaler erscheinen.

  14. Wenn Sie ein bißchen Nagellack verschmiert haben, dann nehmen Sie Ihr Orangenholzstäbchen, wickeIn etwas Watte um die Spitze und tauchen sie in Nagellackentferner. Damit wird gesäubert, nicht mit den Fingern!

  15. Hände mit guter Handlotion oder Handcreme einreiben.

Abgebrochene Fingernägel lassen sich als Notlösung auch „reparieren“. Entweder Sie kleben einen künstlichen Nagel mit Klebstoff darüber, oder Sie nehmen eine Spezialflüssigkeit, mit der ein wenig Zellstoff getränkt und über den brüchigen Nagel geklebt wird. Nach dem Hartwerden wird dieser Verband als Nagel zurechtgeschnitten und lackiert. – Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit, sich selbst einen neuen Nagel herzustellen, der von den natürlichen Nägeln nicht zu unterscheiden und sogar noch strapazierfähiger ist. Hierzu gehören ein kleines Gerät, eine Schablone, eine Creme und eine lackartige Flüssigkeit.

Und so wird's gemacht

  1. Mit Schablonenhalter und Schablone schaffen Sie eine Unterlage für den neuen Nagel.

  2. Bestreichen Sie den ganzen Fingernagel und die Schablone zweimal mit der lackartigen Flüssigkeit.

  3. Nach einer Minute drücken Sie etwas Creme auf den Nagel und streichen nach vorne aus.

  4. Massieren Sie, bis die Oberfläche völlig glatt ist.

  5. Jetzt lackieren Sie den ganzen Nagel noch einmal.

  6. Nach ungefähr acht Minuten ziehen Sie die Schablone ab und schneiden den neuen Nagel mit der Nagelzange in Form.

  7. Zurechtfeilen und wie die übrigen Nägel lackieren.